Solaranlage kaufen und Energiekosten nachhaltig senken
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- Der Erwerb einer Photovoltaikanlage hilft dabei, die Stromkosten dauerhaft zu senken.
- Der Kauf einer Solaranlage bietet dabei mehr Flexibilität als eine Solarmiete, ist jedoch punktuell mit höheren Investitionen verbunden.
- Die Kosten für eine PV-Anlage sind unter anderem abhängig von der Nennleistung und Ausstattung mit einem Stromspeicher.
- Für die Finanzierung von Solarstromanlagen kann unter anderem das KfW-Programm 270 genutzt werden. Dies ist nicht immer günstiger als herkömmliche Kredite.
- Ein Vergleich von Solaranlagen und Kreditanbietern ist sinnvoll, um eine passende Anlage zu günstigen Konditionen zu finden.
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Worin unterscheiden sich Photovoltaik- und Solaranlage?
Bei der Bezeichnung Solaranlage handelt es sich um einen Oberbegriff für Installationen zur Umwandlung von Sonnenenergie in technisch nutzbare Energie. Bei Photovoltaikanlagen wird dabei Strom erzeugt, bei solarthermischen Anlagen Wärme. Die Begriffe der Photovoltaik- und Solaranlagen werden für gewöhnlich synonym verwendet.
Privat genutzte PV-Anlagen werden für gewöhnlich auf dem Dach errichtet, alternativ ist auch die Installation auf der Terrasse oder auf dem Balkon möglich. Über einen Wechselrichter wird die gewonnene Energie in Haushaltsstrom mit 230 Volt umgewandelt.
Haushalte mit einer Solaranlage verbrauchen also nicht nur Strom, sondern produzieren ihn auch. Dabei muss nicht der gesamte Solarstrom für den Eigenverbrauch genutzt werden. Man kann ihn auch teilweise oder vollständig ins öffentliche Stromnetz einspeisen und dafür eine Einspeisevergütung vom Netzbetreiber erhalten.
Die Vorteile einer PV-Anlage
Ob es sinnvoll ist, eine Solaranlage zu kaufen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die folgenden Vorteile zählen zu den häufigsten Gründen für die Installation einer Photovoltaikanlage:
- Stromkosten senken: Selbst produzierter Solarstrom ist günstiger als zugekaufte Energie aus dem Stromnetz. Überschüssiger Strom kann gegen eine Einspeisevergütung ins öffentliche Netz eingespeist werden. Da die Höhe der Vergütung sinkt, ist es häufig dennoch sinnvoller, möglichst viel Solarstrom selbst zu verbrauchen.
- Geringere Preisschwankungen: Eine PV-Anlage schafft mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt und damit mehr Kostenstabilität. Preiserhöhungen betreffen nur den zugekauften Strom.
- Erneuerbare Energie: Die Erzeugung von Solarenergie erfolgt ohne den Ausstoß von CO2. Strom aus Solaranlagen ist daher klimafreundlich und nachhaltig.
- Steigerung des Immobilienwerts: Die Installation einer Photovoltaikanlage kann den Wert einer Immobilie steigern und zudem zu einer zukunftssicheren Stromversorgung beitragen.
Voraussetzungen für den Kauf einer Solaranlage
Grundsätzlich steht es sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen frei, eine Solaranlage zu kaufen und zu installieren. Dabei gelten bestimmte Voraussetzungen, die etwa von den Wohnverhältnissen und weiteren Faktoren abhängig sind:
- Privatpersonen können die Anlage nur auf einem Ein- oder Zweifamilienhaus installieren, das ihnen selbst gehört.
- In einer Eigentums- oder Mietwohnung hingegen müssen die Miteigentümerinnen und Miteigentümer oder die Vermieterin beziehungsweise der Vermieter zustimmen. Das gilt auch dann, wenn Sie ein Stecker-Solargerät für den Balkon nutzen möchten.
- Auf denkmalgeschützten Gebäuden ist die Installation eventuell nicht oder nur eingeschränkt gestattet.
- Das Dach muss genügend Fläche bieten sowie ausreichend tragfähig sein und darf nur für den Betrieb der PV-Anlage genutzt werden. Eine zusätzliche Nutzung, etwa als Werbefläche, ist daher nicht möglich.
Überdies sollte das Dach weitere Kriterien erfüllen. Zusätzlich gelten rechtliche Bestimmungen, die beim Kauf einer Solaranlage zu beachten sind.
Das optimale Dach für eine PV-Anlage
Die Sonneneinstrahlung ist für gewöhnlich in allen Regionen Deutschlands ausreichend hoch für den Betrieb einer Photovoltaikanlage. Damit Sie die Anlage effektiv und sicher nutzen können, sollte die Dachfläche frei von Asbest und Verschattungen – etwa durch Baumbewuchs oder Nachbargebäude. Auch muss das Dach über eine ausreichende Tragfähigkeit verfügen.
Die besten Voraussetzungen für die Erzeugung von Solarstrom erreichen Sie mit einer Südausrichtung und einer Dachneigung von 30 bis 45 Grad. Neigungswinkel von weniger als 25 Grad oder mehr als 60 Grad können Ihren Stromgewinn um bis zu zehn Prozent reduzieren. Auf Flachdächern können Sie die Neigung der Solarmodule mit einer Aufständerung optimieren.
Ist eine südliche Ausrichtung nicht möglich, können Sie alternativ auf eine Ost-West-Ausrichtung zurückgreifen. Dies erlaubt es dennoch, die meiste Zeit des Tages Solarenergie in Strom umzuwandeln und ermöglicht Erträge von bis zu 70 Prozent der bei einer Südausrichtung erzeugten Strommenge.
Rechtliche Pflichten
Der Kauf und die Installation einer Solaranlage sind mit einigen gesetzlichen Verpflichtungen verbunden. Zu den wichtigsten Formalitäten zählen die folgenden Punkte:
Eintrag ins Markstammregister
Die Photovoltaikanlage muss online im Markstammregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Verfügt die Anlage über einen Batteriespeicher, ist dieser ebenfalls meldepflichtig.
Zudem sind Sie verpflichtet, neben der Inbetriebnahme auch technische Änderungen, einen Betreiberwechsel sowie die Stilllegung zu melden. Mitunter übernimmt der Installationsbetrieb die Anmeldung für Sie.
Anmeldung beim Netzbetreiber
Für gewöhnlich übernimmt der Installateur auch die Anmeldung Ihrer Solaranlage beim Netzbetreiber, an dessen Stromnetz sie angeschlossen wird. Der Netzanbieter nimmt Ihnen auch überschüssigen Solarstrom ab, sofern Sie diesen ins Stromnetz einspeisen möchten. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung gemäß den Vergütungssätzen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Mitunter bieten die Netzbetreiber dazu spezielle Einspeiseverträge an, die nicht immer günstige Konditionen bieten und unter anderem einseitige Haftungsbeschränkungen enthalten können. Auch ist der Abschluss eines solchen Vertrags nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Für Stecker-Solargeräte ist seit 16. Mai 2024 übrigens keine Anmeldung beim Betreiber des Stromnetzes mehr erforderlich.
Gewerbeanmeldung und Steuererklärung
Entgegen den gelegentlichen Forderungen der Finanzämter müssen Privatpersonen, die auf dem eigenen Gebäude eine Solaranlage betreiben, kein Gewerbe anmelden. Zudem werden PV-Anlagen an Wohngebäuden mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt-Peak seit Dezember 2022 steuerlich nicht mehr berücksichtigt.
Was kostet eine Solaranlage?
Anschaffungskosten
Die Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage werden durch verschiedene Kriterien bestimmt. Zu den wichtigsten Faktoren gehören die Größe, Ausstattung und Nennleistung der Anlage. Allgemein gilt, dass der Kauf einer Solaranlage mit einer vier- bis fünfstelligen Investition verbunden ist.
Für eine PV-Anlage mit einer Nennleistung von vier bis zehn Kilowatt-Peak werden in der Regel 10.000 bis rund 20.000 Euro berechnet. Möchten Sie eine Solaranlage mit Stromspeicher beziehungsweise Batteriespeicher kaufen, belaufen sich die Gesamtkosten für gewöhnlich auf rund 15.000 bis 30.000 Euro, je nach Leistung des Speichers und der Anlage.
Zusätzlich können einmalige Kosten in den Netzanschluss und die Anpassung des Zählerplatzes erforderlich sein. Diese können je nach Art und Zustand der vorhandenen Zähleranlage im drei- bis vierstelligen Bereich liegen.
Betriebskosten
Die laufenden Kosten sind unter anderem von der Art und Größe der Solarstromanlage abhängig. Für gewöhnlich werden für die jährliche Wartung 100 bis 200 Euro fällig. Stehen Reparaturen an, kann sich die Höhe der finanziellen Aufwendungen unterscheiden.
Deckt die Solaranlage nicht den gesamten Energiebedarf ab, sollten Sie die Stromkosten für den Reststrombedarf in Ihrer Kalkulation berücksichtigen. Speisen Sie einen Teil des Solarstroms ins Stromnetz ein, können Sie die Stromkosten mithilfe der Einspeisevergütung senken. Um die Kosten für den zugekauften Strom vollständig zu decken, eignet sich die Vergütung jedoch nicht, denn sie liegt im Regelfall unterhalb des Strompreises.
Kosten senken durch Einspeisevergütung
Die Einspeisevergütung wird Betreiberinnen und Betreibern von Photovoltaikanlagen gezahlt, die Solarstrom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Vergütungssätze sind im EEG geregelt und werden durch verschiedene Aspekte bestimmt:
- die Art der Installation,
- einer Überschuss- oder vollständigen Stromeinspeisung,
- der Nennleistung der PV-Anlage,
- dem Datum der Inbetriebnahme.
Seit Februar 2024 greift die Degression. Das bedeutet, die Höhe der Einspeisevergütung für Solarstrom sinkt halbjährlich um einen Prozentpunkt. Die Förderhöhe wird jedoch für 20 Jahre garantiert. Sie erhalten also immer den Vergütungssatz, der zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme galt. Ein Antrag auf Förderung ist nicht notwendig, denn der Netzbetreiber ist gesetzlich verpflichtet, den Strom abzunehmen und gemäß EEG zu vergüten.
Haben Sie Ihre Solaranlage zwischen dem 1. August 2024 und dem 31. Januar 2025 in Betrieb genommen, erhalten Sie eine Vergütung in folgender Höhe:
Art der Installation | Maximalleistung | Teileinspeisung | Volleinspeisung |
An Gebäude oder Lärmschutzwand | bis 10 kW | 8,03 ct/kWh | 12,73 ct/kWh |
An Gebäude oder Lärmschutzwand | bis 40 kW | 6,95 ct/kWh | 10,68 ct/kWh |
An Gebäude oder Lärmschutzwand | bis 100 kW | 5,68 ct/kWh | 10,68 ct/kWh |
Sonstige Solaranlagen (z. B. auf Freiflächen) | bis 100 kW | 6,46 ct/kWh | 6,46 ct/kWh |
Quelle: www.bundesnetzagentur.de, Stand: August 2024
Welche Nennleistung sollte die Anlage haben?
Eine PV-Anlage mit einer Leistung von einem Kilowatt-Peak (kWp) genügt unter idealen Bedingungen für die Erzeugung von rund 1.000 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom pro Jahr. Der jährliche Durchschnittsverbrauch eines Dreipersonenhaushalts beläuft sich auf etwa 4.000 kWh. Um den Strombedarf annähernd zu decken, ist folglich eine Solaranlage mit einer Nennleistung von mindestens vier Kilowatt-Peak erforderlich.
Unter den realen Bedingungen des jeweiligen Standorts kann die tatsächliche Menge an erzeugtem Solarstrom abweichen. Auch weitere Verbraucher wie eine Wallbox oder eine Wärmepumpe können den Strombedarf erhöhen. So kommt etwa ein Vierpersonenhaushalt mit Wärmepumpenheizung und Elektroauto schnell auf einen Jahresstromverbrauch von 10.000 kWh. Dann benötigt die Photovoltaikanlage eine Nennleistung von mindestens 10 kWp.
Die verfügbare Dachfläche ist ebenfalls entscheidend. Je höher die Leistung, desto mehr nutzbaren Platz benötigen Sie. Kleine Solaranlagen mit 4 kWp können bereits auf einer Fläche von ca. 20 m2 installiert werden. Benötigen Sie eine Anlage mit 10 kWp, ist eine Dachfläche von bis zu 50 m2 erforderlich. Für leistungsstarke Installationen ab 25 kWp müssen Sie über 110 m2 einplanen.
KfW-Förderung für den Kauf einer PV-Anlage
Möchten Sie eine Solaranlage kaufen, stehen Ihnen in einigen Bundesländern und Kommunen spezielle Förderprogramme zur Verfügung. Dazu zählen Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie die Kommunalregionen Bonn, Freiburg, München und Stuttgart. Der Umfang der Programme unterscheidet sich dabei je nach Standort. So wird in einigen Regionen der Kauf der gesamten PV-Anlage gefördert, während sich die Förderung andernorts auf den Stromspeicher begrenzt.
Auch können Sie die Anlage mit einem Darlehen der bundeseigenen Förderbank KfW finanzieren. Der KfW-Kredit 270 ist speziell zur Förderung von Solaranlagen bestimmt und soll eine zinsgünstige Finanzierung ermöglichen. Die Zinssätze müssen jedoch nicht günstiger sein als die anderer Anbieter und können je nach Einstufung des Zahlungsrisikos unterschiedlich hoch ausfallen.
Preisklasse nach Risiko | Effektivzins KfW 270 |
A | 5,21 % |
B | 5,63 % |
C | 5,94 % |
D | 6,47 % |
E | 7,10 % |
F | 7,84 % |
G | 8,37 % |
H | 9,54 % |
I | 12,03 % |
Quelle: www.kfw.de, Stand: August 2024
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Solaranlage kaufen oder mieten?
Sowohl die Miete als auch der Kauf einer PV-Anlage haben Vor- und Nachteile.
Möchten Sie eine Photovoltaikanlage mieten, bieten Ihnen einige Anbieter ein Komplettpaket an. Dieses wird in der Regel für 15 bis 20 Jahre bereitgestellt und kann neben der Installation etwa regelmäßige Wartungen und Reparaturen umfassen, die bereits im Mietpreis enthalten sind. Mitunter ist auch eine Versicherung der Anlage im Komplettpaket inkludiert.
Für gewöhnlich überschreitet die Lebensdauer der Photovoltaikanlage die Laufzeit des Mietvertrags. Mitunter können Sie die Solaranlage zum Vertragsende günstig kaufen, ohne zwischenzeitlich große finanzielle Aufwendungen für die Pflege der Anlage aufgebracht zu haben.
Ein Direktkauf einer PV-Anlage hingegen bietet mehr Flexibilität. Sie sind nicht über Jahrzehnte an einen Anbieter gebunden und können Anpassungen der Anlage vornehmen, wenn sich Ihre Nutzungsbedürfnisse ändern. Für Wartungskosten und Versicherungsbeiträge kommen Sie bei einer gekauften Solaranlage selbst auf.
Welche Versicherungen benötige ich?
Solaranlagen können etwa durch Sturm und Hagel, Blitzschlag oder Feuer beschädigt werden. Um sie gegen diese Gefahren abzusichern, kann die Anlage über eine Wohngebäudeversicherung geschützt werden.
Für große und gewerblich betriebene Anlagen bieten einige Versicherer zudem spezielle Photovoltaikversicherungen an. Diese erweitern den Versicherungsschutz je nach Tarif etwa auf Schäden durch Materialfehler, Vandalismus, Fehlbedienung und Diebstahl. Dafür werden in der Regel höhere Versicherungsprämien berechnet als für eine Gebäudeversicherung.
Auch Solaranlagen-Zusatzbausteine der Haftpflichtversicherung sind sinnvoll. So sind Sie finanziell auf der sicheren Seite, sofern jemand durch Ihre Anlage zu Schaden kommt.
FAQ – häufig gestellte Fragen zum Kauf von Solaranlagen
1. Wann benötige ich einen Stromspeicher?
Ein Strom- oder Batteriespeicher kann überschüssigen Solarstrom zur späteren Nutzung speichern, wenn die erzeugte Strommenge in ausreichendem Maße über dem Verbrauch liegt. Je mehr Sonnenenergie Sie selbst verbrauchen, desto eher rentiert sich der Stromspeicher.
Bei der Kaufentscheidung ist zu berücksichtigen, dass ein Speicher den Eigenverbrauch deutlich erhöhen kann. Dies kann sich auf die Nennleistung auswirken, die zur Deckung des Strombedarfs erforderlich ist. Benötigen Sie eine PV-Anlage mit höherer Leistung, steigen im Regelfall auch die Anschaffungskosten.
2. Gibt es regionale Unterschiede bei der Sonneneinstrahlung?
Die Sonneneinstrahlung genügt in allen Regionen Deutschlands für den Betrieb einer Solaranlage. Dabei verzeichnet der Süden der Bundesrepublik mehr nutzbare Sonneneinstrahlung als der Norden, weshalb die Erträge an Solarstrom hier höher ausfallen können. Moderne Solarmodule können jedoch auch in weniger sonnigen Regionen effizient Strom erzeugen.
3. Wann lohnt sich eine Solaranlage?
Ob die Anschaffung einer Solaranlage sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren und Ihren individuellen Bedürfnissen ab.
Es profitieren insbesondere Betreiberinnen und Betreiber von PV-Anlagen, die einen möglichst hohen Anteil des Eigenverbrauchs mit dem erzeugten Solarstrom abdecken können und sich mehr Unabhängigkeit von den Stromanbietern wünschen.
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