Gesundheitsprüfung in der privaten Krankenversicherung

Gesundheitsprüfung

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Einkommensunabhängige, individuelle und risikoangepasste Beiträge

Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) richten sich die Beträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) nicht nach dem Einkommen einer versicherten Person. Vielmehr ermitteln die Versicherungsunternehmen individuelle PKV-Beiträge auf der Grundlage gesetzlicher Versicherungsmathematik. Entscheidende Faktoren sind die individuell gewählten Leistungen sowie Alter und Gesundheitszustand einer Antragstellerin oder eines Antragstellers.

Welche Faktoren beeinflussen die Beiträge in der PKV?

  • Der Umfang der zu versichernden Leistungen / des gewählten Tarifs.
  • Das Alter der zu versichernden Person bei Versicherungsbeginn.
  • Der Gesundheitszustand der zu versichernden Person bei Versicherungsbeginn.
  • Die Wahl des Anbieters: Die Versicherungsunternehmen erheben für ihre Leistungen teils unterschiedliche Preise.

Wer sich privat krankenversichern will, den Anbieter wechseln oder eine private Krankenzusatzversicherung abschließen möchte, muss eine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Mittels der Gesundheitsfragen beurteilen die Versicherungsunternehmen das individuelle statistische Gesundheitsrisiko. Dabei sollten Antragstellerinnen oder und Antragsteller den Fragebogen zum Gesundheitszustand möglichst vollständig und gewissenhaft ausfüllen.

Wann erfolgt eine Gesundheitsprüfung?

  • Bei Abschluss einer privaten Krankenversicherung.
  • Bei Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung.
  • Bei einem Anbieterwechsel innerhalb der PKV.
  • Bei einem Tarifwechsel beim gleichen PKV-Anbieter (bei Vereinbarung von Mehrleistungen).
  • Bei Wechsel in den Sozial- oder Basistarif (allerdings hat dies erst Auswirkungen, wenn man wieder in den alten Tarif zurückmöchte).

Wahrheitsgemäße und vollständige Beantwortung der Gesundheitsfragen

Die private Krankenversicherung kalkuliert die Prämien für jedes versicherte Mitglied unter Berücksichtigung des jeweiligen Gesundheitszustandes. Die PKV-Versicherer möchten mehrheitlich gesunde Menschen in ihre Unternehmen aufnehmen, die das Risiko hoher Kosten niedrig halten. Aus diesem Grund legen die Versicherungen großen Wert auf eine möglichst vollständige und wahrheitsgemäße Beantwortung der Gesundheitsfragen. Diese umfassen neben Vorerkrankungen auch ambulante Behandlungen und Krankenhausaufenthalte der letzten Jahre.

Je gesünder eine Person bei Vertragsbeginn ist, desto geringer sind die Beiträge. Für eine Vorerkrankung können die Versicherer einen Risikozuschlag erheben, bestimmte Leistungen vom Versicherungsschutz ausschließen oder sogar einen Antrag ablehnen. Eine Ausnahmeregelung betrifft Versicherte im PKV-Basistarif.

Die PKV-Unternehmen sind verpflichtet, jede Person im Basistarif aufzunehmen, für die eine Versicherung in der PKV möglich ist. Im Basistarif dürfen die Versicherer trotz bestehender Gesundheitsrisiken also keinen Antrag ablehnen. Die Leistungen des Basistarifs sind mit denen anderer PKV-Tarife jedoch nicht vergleichbar und entsprechen denen der gesetzlichen Kassen. Erhoben wird meist der Höchstsatz der gesetzlichen Kassen. Dieser liegt bei über 700 Euro pro Monat.

Hier finden Sie mehr zum Basistarif der PKV.


Falsche und unvollständige Angaben – gravierende Folgen

Der Versicherer verlangt eine wahrheitsgemäße und vollständige Beantwortung der Gesundheitsfragen. Selbst wer versehentlich falsche Angaben macht oder gesundheitliche Probleme verschweigt, muss spätestens im Leistungsfall mit erheblichen Einschränkungen rechnen.

Auch wenn sich Jahre nach dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung herausstellt, dass Angaben zu Vorerkrankungen oder durchgeführten Behandlungen nicht korrekt waren, können die Versicherer Leistungen kürzen oder im schlimmsten Fall verweigern und den Vertrag auflösen.

Als Antragstellerin oder Antragsteller sollten Sie daher allen erforderlichen Angaben große Aufmerksamkeit schenken und bei Bedarf Ihre Ärzte und Ärztinnen für Rückfragen konsultieren. Anschließend kann die Versicherung die Risiken prüfen und dahingehend die Beiträge errechnen.


Inhalt einer Gesundheitsprüfung

Zu der Gesundheitsprüfung zählen zunächst allgemeine Fragen zu Ihrer Person wie Körpergröße, Gewicht, Zustand von Gebiss, Kiefer und Zähnen sowie Hör- und Sehvermögen. Besonders auf Informationen zu Vorerkrankungen und stationäre Operationen legen die privaten Krankenversicherungen großen Wert.

Sie müssen daher in der Regel Auskünfte über alle Behandlungen, stationäre Aufenthalte und Therapien für einen zurückliegenden Zeitraum von fünf oder zehn Jahren geben. Hier variieren die Anforderungen der Versicherungen. Nicht selten werden auch spezielle medikamentöse Verordnungen und sogar Massagen abgefragt.


Vergleich der PKV-Angebote – anonyme Risikovoranfrage

Vor dem Abschluss einer PKV ist es ratsam, die Angebote und Tarife unterschiedlicher Anbieter zu vergleichen. Wenn Sie Risikozuschläge aufgrund von Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren befürchten, können Sie über eine Versicherungsexpertin oder einen Versicherungsexperten eine anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Anbietern stellen.

Wie auch bei der tatsächlichen Gesundheitsprüfung sollten die Fragen möglichst vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet werden. Nur bei korrekten Auskünften kann der Versicherer prüfen, ob und zu welchen Bedingungen Sie sich versichern können. Sie erhalten auf diese Weise einen guten Überblick über aktuelle, individuelle Angebote der privaten Krankenversicherung.

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