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Krankenzusatzversicherung ohne Gesundheitsprüfung?

Gesundheitsfragen für passenden Versicherungsschutz

Eine Frau spricht mit einer Ärztin, die ein Tablet in der Hand hält, während einer Gesundheitsprüfung.

Die TARIFCHECK24 GmbH ist kein Versicherungs­makler/Versicherungs­vermittler. Für die Versicherungs­vermittlung arbeiten wir mit externen Partnern wie CHECK24, der Mr-Money Makler-Bund GmbH und anderen namhaften Partnern aus der Branche zusammen. Der Vertragsabschluss erfolgt nicht über Tarifcheck.de. Weitere Informationen finden Sie hier: Datenschutz.


Wichtiges zur Gesundheitsprüfung bei der Krankenzusatz­versicherung

Schutz ohne Gesundheitsfragen nicht realistisch

Für den Abschluss einer Zusatzversicherung im gesundheitlichen Bereich legt jede Versicherung großen Wert auf die Krankengeschichte des Antragstellers oder der Antragstellerin.

Der Grund: Abhängig vom Alter und Gesundheitszustand der zu versichernden Personen gibt es unterschiedliche Risikofaktoren. Bei Vorerkrankungen oder einer riskanten Lebensweise (etwa Rauchen sowie Hobbies oder Berufe mit hoher Verletzungsgefahr) besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass die Versicherung in Zukunft viele Behandlungskosten übernehmen muss.

Mit einer sogenannten Gesundheitsprüfung prüfen private Krankenzusatzversicherungen deshalb individuelle Risikofaktoren. Diese fließen in die persönliche Beitragshöhe ein.


Wie läuft die Gesundheitsprüfung ab?

Fragen genau beantworten

Die Versicherungsgesellschaft übermittelt Ihnen einen Fragebogen. Dieser ist bei jeder Versicherung anders und beinhaltet diverse Fragen zur Gesundheit, Krankengeschichte und Risikofaktoren. Für die Gesundheitsfragen wird oft ein Zeitfenster vorgegeben, in dem Fragen rückblickend zu beantworten sind, beispielsweise für die letzten fünf Jahre.

Jede Frage muss präzise beantwortet werden. Schleichen sich Fehler ein, ist der Versicherungsschutz gefährdet. Das ist selbst dann der Fall, wenn die Gesundheitsbehandlung nichts mit der falsch beantworteten Frage zu tun hat.

Der Fragebogen wird zusammen mit dem Antrag bei der Versicherung eingereicht und geprüft. Abhängig von der Art der gewünschten Zusatzversicherung werden teils unterschiedliche Inhalte abgefragt.

Mögliche Fragen einer Gesundheitsprüfung

Generelle Fragen können beispielsweise folgende Bereiche abdecken:

  • ambulante und stationäre Behandlungen der letzten Jahre,
  • Art und Häufigkeit der letzten Zahnarztbesuche,
  • Operationen der letzten Jahre,
  • psychische Beschwerden,
  • besondere Lebensumstände, wie zum Beispiel Extremsportarten oder das Berufsumfeld.

Mögliche Fragen für eine Brillenversicherung

Im Vergleich zu anderen Zusatzversicherungen werden für den Vertragsabschluss einer Brillenzusatzversicherung nur wenige Fragen gestellt. Hier versucht die Versicherung vorrangig, den Zustand der vorhandenen Sehfähigkeit zu ermitteln. Sie möchte primär potenzielle Schwächen von Augen und Sehnerv abklären.

Zu den wichtigsten Fragen dieser Art gehören bei der Brillenversicherung:

  • Muss aktuell oder musste in den vergangenen Jahren auf eine Sehhilfe zurückgegriffen werden? Falls Antragsteller oder Antragsstellerinnen bereits eine Brille oder Kontaktlinsen tragen, sind entsprechende Zusatzkosten für die Versicherung abschätzbar. Dies gilt auch, wenn lediglich in bestimmten Lebenssituationen wie beim Lesen oder Autofahren eine Brille benötigt wird.
  • Wurden in den letzten Jahren Operationen am Auge oder Sehnerv durchgeführt? In diesem Fall liegen bereits eindeutige Schwächen an diesem Organ vor. Hierdurch ist absehbar, dass Betroffene fortwährend eine Sehhilfe benötigen und weitere Behandlungskosten an die private Krankenversicherung abgegeben werden sollen.
  • Wird in einem gefährlichen Berufsumfeld gearbeitet oder ein Risikosport betrieben? In verschiedenen Berufen, beispielsweise der Chemie- und Pharmaindustrie, ist der Umgang mit Gefahrgut üblich. Hierdurch steigt das Risiko, bei einem betrieblichen Unfall die Sehfähigkeit zu vermindern oder organische Verletzungen zu erleiden. Gleiches gilt bei einer riskanten Lebensweise, zum Beispiel bei Extremsportarten.
Ein älteres Paar läuft im Park, lächelt und genießt die Zeit im Freien.

Mögliche Fragen für eine Heilpraktiker-Versicherung

Eine private Zusatzversicherung für Heilpraktiker-Behandlungen und Alternativmedizin ist ebenfalls sehr beliebt. Zu den wichtigsten Gesundheitsfragen dieser Art können die folgenden gehören:

  • Welche medizinischen Behandlungen wurden in den letzten Jahren beansprucht? Hiermit klärt die Krankenversicherung den individuellen Gesundheitszustand ab.
  • Wurden in den letzten Jahren Heilpraktiker-Behandlungen durchgeführt? Die private Krankenversicherung erfährt so, ob Antragstellerinnen und Antragssteller die Zusatzversicherung vorausschauend abschließen oder sofort aktiv nutzen wollen. Entsprechende Leistungen für bestehende Vorerkrankungen werden häufig vom gebotenen Versicherungsspektrum ausgeschlossen.
  • Liegen oder lagen in den letzten Jahren Gesundheitsstörungen vor? Häufig sind Antragstellende seit Monaten oder Jahren nicht mehr in Behandlung bei klassischen Medizinern und Medizinerinnen gewesen, da ihnen diese nicht weiterhelfen konnten. Dies schließt jedoch nicht das Vorliegen von diversen Beschwerden aus. Diese müssen bei einer Gesundheitsprüfung genannt werden.

Mögliche Fragen für eine Krankenhaus­zusatzversicherung

Ähnlich wie bei einer Haftpflichtversicherung oder Sterbegeldversicherung lässt sich beim Abschluss einer Krankenhaus-Zusatzversicherung nicht abschätzen, ob und wann ein Leistungsfall eintritt. Viele Versicherte möchten primär die Sicherheit haben, bei einem zukünftigen Krankenhausaufenthalt ein Einbett-Zimmer beziehen zu können oder vom Chefarzt-Personal behandelt zu werden. Die Fragen spiegeln dies wider.

Zu den wichtigsten Fragen gehören:

  • Gab es in den letzten Jahren stationäre Aufenthalte und/oder operative Eingriffe? Mit dieser Frage versucht die Krankenversicherung abzuschätzen, ob ein Krankenhausaufenthalt in der Zukunft wahrscheinlich ist. Nicht zwingend müssen sich vergangene Aufenthalte negativ auf den Beitrag auswirken. Wer beispielsweise in den letzten Jahren lediglich am Blinddarm operiert werden musste und ansonsten gesund ist, hat schließlich keine gleichartigen Operationen in der Zukunft zu fürchten.
  • Wegen welcher Beschwerden war der Patient oder die Patientin in den letzten Jahren ambulant in Behandlung? Die Frage nach dem generellen Gesundheitszustand ist bei jeder Gesundheitsprüfung entscheidend, hat bei der Krankenhauszusatzversicherung jedoch besonderes Gewicht. Je nach Symptomen und Beschwerden kann die private Krankenversicherung abschätzen, ob im entsprechenden Bereich eine stationäre Einlieferung wahrscheinlich ist. Auch hier gilt: Nicht jedes angegebene Symptom muss den Versicherungsbeitrag beeinflussen, jede Krankenversicherung setzt andere Maßstäbe an.

Mögliche Gesundheitsfragen für eine Zahnzusatzversicherung

Die Gesundheitsprüfung für eine Zahnzusatzversicherung ist vergleichsweise simpel. Wichtig ist der Zustand des natürlichen Gebisses sowie etwaige bereits vorhandene Lücken und Implantate. Dieser macht zukünftige Kostenübernahmen durch die Versicherung abschätzbar.

Zu den wichtigsten Fragen für diese Tarifsparte gehören deshalb:

  • Fehlen bereits ein oder mehrere natürliche Zähne? Die Versicherung erfährt, ob das natürliche Zahnmaterial gut gepflegt worden ist oder bereits gravierende Erkrankungen vorlagen.
  • Wann und wie häufig finden Zahnarztbesuche statt? Wer über Jahre oder Jahrzehnte nicht beim Zahnarzt war, wird Schwächen der natürlichen Zähne nicht kennen. Wer hingegen regelmäßig in Behandlung beim Zahnarzt ist und das natürliche Gebiss professionell pflegen lässt, wird günstiger eingestuft.
  • Wurde bereits dauerhafter Zahnersatz eingesetzt? Neben dem Fehlen von Zähnen sind auch auch das Vorhandensein von Kronen, Brücken oder Inlays Indikatoren für die Versicherungsunternehmen. In diesem Fall steigt das Risiko einer Absicherung durch die private Krankenversicherung, da weitere Behandlungen mit hohen Kosten in naher Zukunft wahrscheinlich scheinen.

Auswirkungen der Gesundheitsprüfung

Risiken können ausgeklammert werden

Jede private Krankenversicherung lässt die Antworten der Gesundheitsprüfung in die Tarifbildung einfließen. Im ersten Schritt entscheidet sie, ob der Antragssteller oder die Antragstellerin überhaupt ein Angebot erhält. Bei allzu vielen Vorerkrankungen kann die Versicherung den Antrag ablehnen. Ist dies der Fall, lohnt es sich zuweilen, bei einer anderen Versicherung anzufragen. Die Versicherer haben je unterschiedliche Kriterien für die Bewilligung oder Absage.

Bei einer Zusage trotz Vorerkrankungen werden entsprechende Behandlungen für diese bestehenden Gebrechen jedoch in der Regel vom Leistungskatalog ausgeklammert.

Generell gilt dabei: Ähnlich wie bei der Unfallversicherung oder dem Volltarif einer privaten Krankenversicherung sind die beantworteten Gesundheitsfragen maßgeblich für die Festsetzung der Beitragshöhe sowie den möglichen Tarifumfang. Je größer das individuelle Risikopotenzial ist, umso teurer wird die Absicherung über die gewünschte Zusatzversicherung.

Je jünger und gesünder Sie bei Abschluss sind, desto günstiger ist folglich auch die Zusatzversicherung. Zwischen den einzelnen Anbietern gibt es dabei große Unterschiede. Ein Vergleich von Preisen und Leistungen kann sich vorab folglich lohnen.

Tarifcheck.de-Expertin Maike Boldt

Maike ist seit 2011 Teil des Tarifcheck.de-Teams. Sie kennt nahezu alle Bereiche des Unternehmens und weiß, welche Versicherungsfragen Verbraucherinnen und Verbraucher beschäftigen. Mehr über unser Team.

Maike Boldt